“Die Party” von Jonas Winner stellen wir Ihnen heute vor. Eine Halloween-Party mit tödlichen Spezialeffekten.
Das Prinzip des Buches ist “10 kleine … ähm … Partybesucherlein”. Also wir fangen mit 10 an, dann werden es Schritt für Schritt immer weniger. Das deutet sich im Untertitel des Buches schon an: “Wer Glück hat, stirbt zuerst”. Das wussten die Partybesucher vorher natürlich nicht, dass es für sie ein Halloween ohne Wiederkehr werden könnte. Sonst wären sie vermutlich nicht hingegangen.
Wiederholung einer aus dem Ruder gelaufenen Halloween-Party
Die Geschichte ist, dass sich eine Gruppe Schulfreunde nach über 30 Jahren wiedertrifft. Viele haben sich tatsächlich das letzte Mal 1986 bei einer Halloweenparty gesehen, die damals aus dem Ruder gelaufen ist. Und jetzt hat Brandon, der damals schon Gastgeber war, wieder eingeladen. Ins Haus seiner Eltern. Ins spektakulär im Berg liegende, mysteriöse Haus seiner reichen Eltern. Was er bei der Einladung eben nicht dazugesagt hat: Dass das Haus böse Überraschungen für die Gäste bereithält.
Die erste – die kann man hier schon verraten – kostet direkt mal den Gastgeber das Leben. Der schwingt sich in einem spektakulären Auftritt vom Kronleuchter – und wird von einer schweren Metallkiste erschlagen.
Eingesperrt in einem einsamen Horrorhaus
Die Partygäste würden dann gerne die Polizei rufen und zusehen, dass sie da weg kommen. Sie mussten aber bei ihrer Ankunft die Handys abgeben, das Haus ist durch schwierige Wege und einen reißenden Fluss von der Außenwelt abgeschnitten. Das hat sich Brandon schon alles gut überlegt.
Das Tolle an dem Buch ist, dass Jonas Winner hier einen wunderbaren Rückgriff auf Agatha Christie macht – auf ihren Krimi von 1939 “And then there were none”, zu Deutsch “Und dann gabs keines mehr”. Da sterben nach und nach zehn Menschen, die auf eine Insel eingeladen worden sind. Und da nicht weg kommen.
Ein Mysterium und sehr kreative Tötungsarten
Das große Mysterium: Warum ausgerechnet diese Menschen – und warum findet offenbar jemand, dass sie sterben müssen? Und das erzählt der Autor hier wirklich wunderbar. Er wechselt immer wieder die Perspektive, versetzt sich immer wieder in einen anderen der Partybesucher. So bekomme ich als Leser – ähnlich wie im Film – nur nach und nach das ganze Bild. Von der Szenerie in dem Haus, wer da was macht. Aber auch von der Vorgeschichte der Partybesucher: Wer hat mit wem welche Geschichte? Welche offenen Rechnungen gibt es? Was ist damals bei der Helloween-Party passiert? Und was wissen die Einzelnen über Gastgeber Brandon und sein Motiv, sie jetzt alle nach und nach hinmeucheln zu wollen?
Und zwar – auch das ein eindeutiger Pluspunkt – mit sehr kreativen Tötungsarten. Im Krimi ist sowas ja reizvoll.
Jonas Winner
Die Party
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453439184
Preis: 12,99 €