Versprochen, der Artikel jetzt kommt auf Deutsch… Es gibt so ein paar Grundregeln, die gelten einfach in jeder Staffel von „24“, auch in der siebten. Hier die wichtigsten:
Regel 1: Die Dinge sind nicht so, wie du glaubst. Da hast du dich grad an jemanden gewöhnt, ihn (oder sie) als Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse eingeordnet, da zertrümmern die Drehbuchautoren deine kleine Welt. Das Schöne dabei: Sie tun es nicht (nur) für einen besseren Cliffhanger. Nein, sie treiben damit die Story voran. Und der Zuschauer hat sooo viel mehr Sehgenuss. Das Problem: Es verändert Sehgewohnheiten. Andere, geradeaus erzählte Geschichten erscheinen nurmehr fad, einfallslos, berechenbar.
Damit direkt zusammen hängt Regel 2: Tot heißt nicht tot. Folgentod ungleich Serientod.
Regel 3: Es wird gefoltert. Neu ist: In beinahe jeder Folge wird auch drüber geredet. Staffel 7 ist die erste, die sich in weiten Strecken wie ein Metatext über 24 guckt.
Regel 4: FBI-Agenten, die sich an die Regeln halten, sind die letzten Deppen. Sie sind dazu da, Jack aufzuhalten, ihm im Weg zu stehen – ja, sie sind eigentlich viel effektiver als die Terroristen. Bedenkenträger, deren Hauptanliegen der eigene Hintern an der Heizung ist. Verständlicherweise habe sie und Jack Bauer nicht viel füreinander übrig. Was verständlich ist, wenn es im Secret Service, beim FBI und der NSA beinahe so zugeht wie bei Stromberg im Büro…
Regel 5: Auch Deppen können Helden werden. Können, müssen aber nicht.
Regel 6: Töchter sind echt schwer zu ertragen. Mit Grausen denken wir zurück an die Handlung um Kim in den ersten beiden Staffeln. Ein Ärgernis für die Fans – wenn auch wichtig für Jack, keine Frage. Und jetzt die Tochter der Präsidentin. Eine Sympathieträgerin? Naja, ich will nicht zu viel verraten…
Regel 7: Computerexpertinnen haben diesen huschenden, leicht vertrottelt wirkenden Chloe-O’Brien-Blick, der immer aussieht wie kurz vorm Nervenzusammenbruch.
Regel 8: Während der Präsident / die Präsidentin noch die „Wir-können-aufatmen“-Rede an „my fellow americans“ hält, gibt irgendwo in der Unterwelt schon wieder jemand per Handy das Kommando zur nächsten Attacke. Gut für die nächste Staffel.
Regel 9: Die wichtigste Regel aber, ist die Regel über Regeln, und die wirkt nun doch am besten auf Englisch, im Originaldialog zwischen FBI-Larry und Jack Bauer:
Larry: „The rules are what make us better!“
Jack: „… Not today!“
Übrigens: Danke, Jack, dass du diese graue Herbert-Knebel-Windjacke nach den ersten Folgen dann doch noch ausgezogen hast.
Auf 7 folgt 8 – so geht’s 2010 weiter:
[youtube 2XrzV0Jy0hc]
Share on Facebook