Auf einer abgelegenen Bergstraße wird eine völlig verstörte Frau aus den Trümmern eines Wagens geborgen, im Kofferraum die Leiche ihrer Nichte. Die Polizei zieht einen Psychologen hinzu, der vor dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere steht.
Was ist nur mit den Kindern los? Das ist die Frage, die sich durchs ganze Buch zieht. Vor allem an einem Beispiel: Mia, die Tochter von Susann und Patrick. Mia kann aber nicht selbst erzählen, was mit ihr los ist, weil ihr Vater sie am Anfang des Buches findet. Tot. Und zwar Warum werden die Kinder so seltsam? weiterlesen →
„Patrioten“ von Eva Rossmann ist ein Buch zur Lage der österreichischen Nation – mit einem hitzigen gesellschaftlichem Klima. Rossmanns Buch ist ein klares Statement gegen Populisten – und eine Mahnung an alle Demokraten, nicht ohnmächtig weiterzumachen wie bisher.
Und zwar der Vorsitzende der österreichischen Patriotischen Sozialen Partei. Das ist bestialisch. Und keiner weiß, wer es war, niemand bekennt sich zu dem Mord. Das scheint den Patrioten aber Ein Statement gegen Populisten weiterlesen →
Ein Krimi, noch spannender als die Nachrichten. Mit einem, den wir aus den Nachrichten inzwischen gut kennen. Das ist “Der Präsident” von Sam Bourne.
“Der Präsident”: Na welcher denn? Na welcher wohl? DER natürlich. Der der USA. Und das scheint ein ziemlich unmöglicher Typ zu sein. So dass selbst seine Minister Putschpläne schmieden. Er hat sich schon einiges geleistet: Hat die Mülltrennung abgeschafft. Lässt seine Mitarbeiter flächendeckend Kalender mit nackten Frauen Putschpläne im Weißen Haus weiterlesen →
Auf dieses Buch hat die Krimigemeinde gewartet – es gibt was Neues von Don Winslow. Dem Meister des harten, realistischen Thrillers. “Corruption” heißt der. Der Name sagt es schon, es geht um Schmiergeld, um Schattengeschäfte, um Geben und Nehmen. Und zwar vor allem bei der Polizei.
Das Buch ist dabei sehr nah an der Realität. Sagt Winslow selbst. Immer wieder gibt es bei der New Yorker Polizei und auch anderswo große Korruptionsskandale. Hier verdichtet er diese Tatsachen, seine Recherchen auf eine Eliteeinheit in New York und stellt einen Cop in den Mittelpunkt: Denny Malone. Die Ganovenehre der New Yorker Cops weiterlesen →
Dieser Krimitipp ist mal ausdrücklich das Hörbuch zum Buch. Und zwar das von Rainer Löffler. “Der Näher”.
Fallanalytiker Martin Abel hat eine neue Aufgabe: Diesmal hat er in Gummersbach zu tun. Und trifft da auf einen Dienststellenleiter, der so gar nicht auf die Hilfe des Experten steht. Wer das Hörbuch anhört, merkt, dass Rainer Löffler offenbar schon beim Schreiben des Buches für Dienststellenleiter Borchert ein ein Vorbild aus dem Fernsehen vor Augen hatte: Er beschreibt Borchert als Harte Kost – unfassbar gut vorgelesen weiterlesen →
„Die Direktive“, das klingt jetzt erstmal nicht nach atemloser Spannung, sondern eher nach langweiligem Papier zwischen zwei Aktendeckeln. Aber diese Direktive, also diese Anweisung, um die es in unserem heutigen Krimitipp geht, die hat es in sich.
Es geht nämlich um die Direktive der Federal Reserve Bank, der FED, also der Notenbank der USA. Da steht drin, wie der künftige Leitzins aussieht, wie billig oder teuer also frisches Geld ist. Die wird an den Börsen immer mit großer Spannung erwartet. Denn entsprechend steigen oder fallen die Kurse der Aktien. Spiele nie das Spiel eines anderen! weiterlesen →
“Glaube, Liebe, Tod” spielt im Westen. Tief im Westen. In Duisburg. Es ist der erste Fall für einen neuen Ermittler. Da stellt sich die Frage: Wieviel Schimanski steckt hier in Martin Bauer?
Er geht schon auch gerne mal robust vor. Springt zum Beispiel direkt am Anfang von der Autobahnbrücke in den Rhein. Damit will er einen Selbstmörder davon abbringen, sich genau da in den Tod zu stürzen. Wie genau sein Kalkül ist, muss jeder selber lesen. Jetzt sagte Schimanski ja auch gerne Sch… Statt Kraftausdrücken benutzt Martin Bauer allerdings Auftakt einer Reihe um Duisburger Polizei-Seelsorger weiterlesen →
Um die kleinen und großen Geheimnisse der Nachbarn geht es in “The Couple next door” von Shari Lapena. Die Nachbarn hier, die sind sogar befreundet, besuchen sich, feiern zusammen. Und stellen doch fest, dass sie die anderen kaum kennen.
Das Buch ist überzeugend, weil er mich ganz nah ranlässt an ein Paar in einer Ausnahmesituation. An ihre Ängste, Diskussionen und Verzweiflung. Das ist wie Mäuschen spielen unterm Küchentisch. Und das in einer Situation, die für mich als Leser spannend ist, für die beiden aber der blanke Horror: Ihr Baby ist weg. Aus dem Kinderbett Leere wird beeindruckend in Worte gefasst weiterlesen →
Dieser Krimitipp ist ein richtig klassischer Agententhriller: “Mit aller Gewalt” von Tom Clancy und Mark Greaney. USA gegen Nordkorea: Das ist ja nach den Meldungen der vergangenen Wochen eine Situation, die real durchaus aktuell ist.
Der neue Clancy hat (mal wieder) alle Zutaten, die wir in der Welt der internationalen Geheimdienste brauchen: Die Guten sind in diesem Fall die USA. Die haben’s zu tun mit einem Bösen. Das war früher Russland, die Rolle nimmt hier Nordkorea ein. Das Land eignet sich ja auch super: Hat Atomwaffen, die Herren an der Spitze wollen die passenden Raketen dafür. Und ganz oben steht ein offensichtlich ziemlich irrer Despot, der sein Volk mit Angst unter der Knute hat. Ach ja, ein Attentat auf den Präsidenten der USA Ryan Junior muss die Welt retten weiterlesen →
In diesem Krimi tun sich Abgründe auf: Er spielt nämlich in den Untiefen der menschlichen Seele. Und im Keller. “Drei Meter unter Null” kommt von Marina Heib. Und erzählt von einer Frau, die sich irgendwann entschieden hat: “ich werde Mörderin.”
Dabei wollte sie eigentlich Pippi Langstrumpf sein. Das ist die Ausgangslage von “Drei Meter unter Null”. Und sie schlägt wirklich zu. Die macht keinen Spaß. Sie hat eine Liste mit Opfern, die sie abarbeiten will. Männer, die verstreut über Deutschland ihre Leben führen. Als erfolgreiche Geschäftsleute, betrügerische Ehemänner oder umherziehende Obdachlose. Da ist also erstmal kein Muster erkennbar. Sie alle werden sehr geplant, sehr brutal und sehr individuell umgebracht. Und ich frag mich: Warum? In den Untiefen der menschlichen Seele weiterlesen →
“Sie weiß von dir” von Sarah Pinborough hat für Psychokitzel auf WDR 2 gesorgt, als ich das Buch dort empfohlen habe. Ein Psychothriller. Die Geschichte beginnt in einer Bar, wo Louise mit einem sehr attraktiven Mann erst nett plaudert, dann knutscht. Der Mann stellt sich als ihr neuer Chef heraus.
Kurz drauf rumpelt Louise auf der Straße mit Adele zusammen, einer sehr freundlichen junge Frau, die sich schnell mit ihr anfreundet. Misslich: Adele ist die Ehefrau ihres Chefs David. Also des Mannes, mit dem Louise gerade ein Verhältnis angefangen hat. Eine klassische Dreiecksgeschichte: Die Geliebte des Mannes befreundet mit der Ehefrau – die soll natürlich nichts von dem Verhältnis wissen. Die Hinweise sind alle da! weiterlesen →
“Mord in Schönbrunn” von Beate Maxian hab ich den Hörern von WDR 2 als Krimitipp empfohlen. Die Leiche liegt gleich auf der ersten Seite: ein tote Schönheit, aufgebahrt wie Schneewittchen, mitten im Schlosspark von Schönbrunn. Warum sollte man das lesen?
Weil es uns in eine andere Welt entführt. Ach was, gleich in mehrere andere Welten. Im einzelnen: Wien ist ja schonmal eine ganz barocke Welt für sich. Dann spielt die Krimihandlung in der Welt der Reichen und Schönen – also eine reiche Schöne ist das Opfer. Fluffiger Wohlfühl-Krimi mit Schmäh weiterlesen →
“Die Wahrheit” hat Melanie Raabe aufgeschrieben. Ihr zweiter Roman. Ein leiser, bedrückender Thriller.
Im Mittelpunkt des Buches steht Sarah, eine Lehrerin. Ihr Mann, Philipp, die große Liebe ihres Lebens, ist seit sieben Jahren verschwunden. Auf einer Geschäftsreise nach Kolumbien verschollen. Wenn wir in die Geschichte einsteigen, hat sie sich gerade damit abgefunden, dass Philipp offenbar tot ist. Sarah hat ihr Leben wieder im Griff. Auch für den gemeinsamen Sohn. Sie ist raus aus der Trauer. Doch dann kommt der lange ersehnte Anruf, der jetzt so fehl am Platze wirkt: Philipp lebt. Kehrt heim. Wer ist dieser Mann? weiterlesen →
“Saving Grace – Bis dein Tod uns scheidet”. Das ist jetzt nicht gerade das romantischste Trauversprechen, das zwei Menschen sich am Altar geben können. Das klingt eher nach Machtgefälle in der Beziehung.
Dabei präsentiert uns die erste Szene des Buches, eine Dinnerparty, ein perfektes Paar. Tatsächlich ein – Entschuldigung! – zum Erbrechen perfektes Ehepaar: Jack und Grace. Gefangen im goldlackierten Käfig weiterlesen →
Donnerstag, 9. Februar 2017. Deutschland wählt. Okay, keinen Präsidenten oder Kanzler, nein, „nur“ einen Song.
„Unseren Song für Kiew“, für den Eurovision Song Contest. Der ESC am 14. Mai soll nicht wieder so ne Pleite werden, wie in den letzten zwei Jahren. Was ich erwarte – und warum wir uns vielleicht mal die Schweden als Vorbild nehmen sollten, um wieder ein bisschen mehr ESC-Begeisterung zu entfachen: Darüber hab ich mich auf WDR 2 mit Gudrun Höpker unterhalten:
Das Institut für Journalistik (IJ) an der TU Dortmund hat seinen 40. Geburtstag gefeiert. Dafür haben haben Dirk Baxmann und Kai-Hendrik Haß in einem Videoclip die Philosophie des IJ auf den Punkt gebracht. Als Absolvent des Studiengangs Diplom-Journalistik durfte ich mitmachen.
„Anonym“ ist der zweite Krimi von Ursula Poznanski und Arno Strobel. Ein Buch, das mich richtig begeistert hat. Warum, das hab ich auf WDR 2 erzählt.
„Anonym“ ist ungewöhnlich konstruiert. Nicht vorhersehbar. Und erzählt keine Geschichte, die wir schon zigmal gelesen haben, wenn wir Krimis mögen.
Castingshow für Mordopfer
Die Geschichte knapp zusammengefasst: Ein Serienkiller lässt im Internet darüber abstimmen, wer sein nächstes Opfer wird. Und zeigt den widerlichen Mord dann im Netz. Die Morde passieren in Hamburg, versetzen die Stadt in Angst und Schrecken. Das Drumherum spielt sich im Darknet ab, also in dem dunklen Teil des Internets, in dem du wirklich anonym sein kannst, sehr einfach Waffen und Drogen und was weiß ich nicht alles kaufen kannst. Und diesen Schutz der Anonymität, den treibt der Killer mit seiner Castingshow für Mordopfer auf die Spitze.
Es geht ums Erinnern in “Nichts ist je vergessen” von Wendy Walker. Und dabei um eine junge Frau, für die Vergessen eigentlich ganz wünschenswert sein könnte. Ich habe das Buch auf WDR 2 besprochen:
Jenny Kramer hat das wohl Schlimmste erlebt, was einem jungen Mädchen passieren kann – sie ist vergewaltigt worden. Ihre Eltern wollen nur das Beste für Jenny, entscheiden sich deshalb für eine experimentelle Therapie: Sie geben ihr ein Medikament, das die Erinnerung an das Geschehen löscht. Oder besser: Das gar nicht erst zulässt, dass sich die Erinnerung im Gehirn festsetzt.
“Hades” ist der Auftakt einer Krimi-Trilogie von Candice Fox. Für mich das Beste, was ich seit der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson gelesen habe. Habe ich bei WDR 2 so erzählt.
Grund eins: die wirklich spannende Handlung, die auf mehreren Zeitschienen abläuft. Heute und vor ein paar Jahrzehnten. Da passiert eine ganze Menge – und nicht alles ist am Ende des Buches aufgelöst, erklärt, beendet.
Eine Warnung steht über diesem Krimitipp: “Nie wieder sollst du lügen”. So heißt er. Von Lena Avanzini. Da wird viel gelogen.Ungelogen aber alles, was ich darüber auf WDR 2 erzählt habe.
In diesem Buch haben Lügen keine kurzen Beine. Damit wären die Opfer noch gut bedient. Wir reden hier eher über tödlich verlaufende Autounfälle und abgetrennte Körperteile. Wer sowas tut, Nie wieder sollst du lügen weiterlesen →