Alle Beiträge von Christian Beisenherz

Jahreswechsel jetzt!

Ende März ist es erst – aber haben Sie nicht auch das Gefühl, dass schon wahnsinnig viel passiert ist dieses Jahr? Dauernd Sondersendungen viagra Fernsehen, die Zeitungen sind voll, man kommt irgendwie gar nicht mehr mit. Deswegen finde ich auch:

Mal ehrlich: Im Grunde isses Zeit für die Jahresrückblicke! 2011 ist voll. Mehr geht in dieses Jahr einfach nicht rein. Kerner, Gottschalk, Plasberg und wie ihr Rückblicker alle heißt: Holt eure Sofas aus dem Fundus und ladet sie alle ein: Guttenberg, Magath, Brüderle (wenn ihr von dem die Wahrheit hören wollt, stellt ihm übrigens nen Schoppen hin…). Außerdem Ranga Yogeshwar, der nochmal erklärt, wie Atom geht. Und Scholl-Latour sowieso.

War ja schon echt viel los: Terroranschlag auf dem internationalen Flughafen von Moskau. Ein Amokläufer schießt in Tucson (Arizona) auf eine Kongessabgeordnete. In Tunesien und Ägypten demonstrieren die Menschen ihre Despoten Ben Ali und Mubarak aus dem Amt. Kurz drauf führen wir Krieg gegen Gaddafis Libyen. Hochtief wird spanisch. Frau Merkels falscher Doktor verlässt mit großem Zapfenstreich die Bundeswehr. In der Bundesliga geht es mit Trainerentlassungen, Neuverpflichtungen und Tauschgeschäften zu wie im Swingerclub. Und dann erlebt Japan eine Katastrophe, die für drei Actionreißer im Kino zu viel wäre: Horrorbeben, Tsunami und fünf außer Kontrolle geratene Atomreaktoren in Reichweite eines Ballungsraums mit 34 Millionen Menschen: Sowas traut sich kein Drehbuchautor.

2011 hat es sich getraut. Und deswegen is jetzt auch gut. 489 Eilmeldungen seit 1. Januar haben die Nachrichtenagenturen rausgehauen. Das reicht normalerweise für zwei Jahre. Komplette!

Deswegen: Sorry, liebe Sonnenmilch-, Urlaubsflieger- und Parfümindustrie, aber Sommerferien und Weihnachtsgeschäft fallen dieses Jahr aus. Wir müssen eh sparen.

Am Freitag is dann erster April. Und dann heißt es endlich: Frohes Neues!

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Gedanken über 12 Sätze Herbert.

Viele verstehen ihn ja nicht, den Herbert Grönemeyer. Akustisch wie inhaltlich. Das aktuelle Album „Schiffsverkehr“ ist da erstaunlich klar, wie ich finde. Und so kann man sich beim Hören prima auf die Suche nach den schönsten Zeilen machen. Meine Lieblingszeilen aus den zwölf Songs hab ich hier mal zusammengestellt. Mit Begründung. Für jedes Lied eine.

(1 _ Schiffsverkehr) Es gibt kein Damals mehr. Es gibt nur ein Jetzt. Ein Nach Vorher.
Die Sehnsucht des Songs versagt ihm den Blick zurück. Augen geradeaus. Nicht hinterhertrauern, sondern aufbrechen!

(2 _ Kreuz meinen Weg) Wenn du nicht fürs Zerreden lebst: Kreuz meinen Weg.
Jaaa! Menschen mit Tatkraft und dem Mut zur Entscheidung nach vorne! Wer liebt Bedenkenträger?

(3 _ Fernweh) Monotonie. Ist wie ein Schuss ins Knie. Und weiter bringt sie einen nie.
Mutiger Reim… 😉 Aber doch irgendwie wahr… Schließlich meinte schon der Lateiner „variatio delectat“.

(4 _ Unfassbarer Grund) Man sagt oft nichts und redet viel. Im Fieberwahn. Im Hochgefühl.
Kennt wohl jeder. Wenn die Zunge fix und der Kopf taub ist.

(5 _ Deine Zeit) Unterschreib mit weisser Tinte.
Ein schönes Bild in einem Lied über Demenz. Ästhetik des Unfassbaren.

(6 _ Erzähl mir von morgen) Brich mir mein Herz. Und dann flieh mit mir. Lieb mich für mich.
Nur weg! Völlig verzweifelt mit sich selbst legt er sich komplett in andere Hände.

(7 _ Auf dem Feld) Tanzt das goldene Kalb. Lasst die Schultern kalt.
Berichtet direkt aus der empathiefreien Zone einer Investmentabteilung. Klingt zumindest so.

(8 _ Zu dir) Weil sichs nur zu leben lohnt, wenn Du mich betonst, will ich zu Dir.
Den anderen „betonen“. Also in der Eigenheit verstärken. Nicht verändern oder vervollständigen. Eine schöne Sicht auf das „Wir“.

(9 _ Wäre ich einfach nur feige) Wäre ich einfach nur feige.
… oder dumm und simpel. Dann wäre manches einfacher. Denkt man bisweilen.

(10 _ Lass es uns nicht regnen) Aus und vorbei. Jedes Herz kehrt zurück.
Wenn aus dem Wir wieder Ich und Ich werden. Alles auf Anfang.

(11 _ So wie ich) Ich bin total in mich verliebt. Ich bin so froh, dass es mich gibt.
Das muss ja auch mal gesagt werden!

(12 _ Bonustrack) Von mir aus braucht kein Hahn nach mir schrei’n. Ich bin sehr gern allein.
Ein Lied über den November. Für mich das zweite tolle nach Lee Buddhas „Novemberhände“.

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Die doppelte Lena

Nu isser weg, der Guttenberg. Aber noch vor ein paar Tagen bot er besten Schmierstoff für Radioglossen. Wie diese zum Beispiel am 22.02.2011, dem Tag des deutschen Vorentscheids zum Eurovision Song Contest. An dem Abend wählten wir alle unseren Song für Deutschland. Das Fernsehpublikum entscheidet, mit welchem Lied Lena Meyer-Landrut ihren Titel am 14. Mai in Düsseldorf verteidigen soll. Und dabei hätte sie beinahe gegen fast-sich-selbst antreten müssen. Denn eine Lena-Kopie war aufgetaucht.

Kehr, der Ralph Siegel, der ist echt noch einfallsreicher als, na sagen wir mal als der Ex-Doktor-Freiherr von der Truppe. Dachte sich der olle Ralph doch: So’n junges Mädel mit langen braunen Haaren, Rehaugen und gaaaaaanz viel Unschuld im Blick, die wär doch mal genau die Richtige, um den Grand Prix – ja ich glaub der Siegel sagt immer noch Grand Prix – also so eine wäre genau die Richtige, um für Malta den Eurovision Song Contest zu gewinnen. Mal was ganz anderes. Hip, frisch, unverbraucht.

Was sagen Sie? So eine hatten wir doch schon? Das Fräulein Lena? Ach, sagen Sie bloß! Na, das hat Schlagerveteran Siegel bestimmt nicht mitbekommen. Ooooooder er hat die Anführungsstriche vergessen und die Fußnote “zitiert nach Stefan Raab und dem deutschen Lena-Meyer-Landrutschsieg 05/2010”. Kann ja schon mal passieren, geht ja vielen so in diesen Tagen, dass ihnen ne Quellenangabe durchrutscht!

Domenique Azzopardi heißt die Lena aus Malta – und dass die auch im schwarzen Kleid auftritt und sich etwas ungelenk bewegt, wo andere tanzen würden, das ist alles purer Zufall, sagt Siegel. Der für das Lied übrigens direkt mal sich selbst kopiert. “I’ll follow the sunshine” wollte er letztes Jahr schon gerne unsere Lena singen lassen, das wollte aber deren Mentor Raab nicht. Und jetzt, ja jetzt wollten die Malteser es auch nicht. Ausgeschieden im Vorentscheid.

Wird also nichts mit Lena gegen Lena in Düsseldorf –  genau das würden wir in Deutschland ja schon kennen, also zumindest die paar, die es gesehen haben. Hier tritt Lena ja grad zwölf mal gegen sich selbst an. Heute im Finale mit den letzten sechs Liedern. Und dafür braucht sie auch wieder fast zwei Stunden, sogar ohne Werbung diesmal.

Das hat der Selbstverteidigungsminister dieser Tage echt besser hingekriegt. Der hat wenigstens ganze Uni-Seminare flott gemacht und zum Plagiatsuchen angespornt. Während Frau Titelverteidigerin nebst Jurypräsident seit zwei Shows gepflegte Langeweile vor den Fernsehschirmen verbreitet. Dieser Satz stammt übrigens von meiner Redakteurin, weshalb ich an dieser Stelle eine Fußnote einfügen muss: Hochgestellte 1, Bettina Nutz, Köln 2011.

Jetzt aber wieder mein Originalton:

Ich hatte an dieser Stelle vor ein paar Wochen noch behauptet, der Raab, der ist Profi, der lässt sich bestimmt noch ne Überraschung einfallen, die uns alle von den Sofas fegt. Hab ich die verpasst? Verschlafen? Ich fürchte: nein.

Aber vielleicht ja heute Abend im Ersten. Vielleicht kopiert unsere Chartstürmerin aus Hannover da ja tatsächlich Guttenberg, damit sie nicht like a satellite beim Wiedereintritt in irdische Sphären verglüht. Der hat ja heute verkündet, er verzichte vorerst auf seinen Titel.

(c) WDR4, 22.02.2011

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Lena: Legende oder Dschungelcamp 2012?

Heute beginnt die Eurovision-Song-Contest-Saison 2011. Und das ist eine ganz besondere für die deutsche Fangemeinde, denn in diesem Jahr ist der Grand Prix zum zweiten Mal in seiner Geschichte in Deutschland. In Düsseldorf geht es am 14. Mai um die begehrten Twelve Points aus ganz Europa. Klar ist ja: Für Deutschland soll Lena ihren Titel verteidigen. Doch mit welchem Lied? Das entscheiden ab heute die Fernsehzuschauer. Ein riskantes Unterfangen, wie ich im „Auf ein Wort“ bei WDR4 am 31.01.2011 feststellte:

Vor einem Jahr kannte sie noch keiner, doch heute schon steht Lena am Scheideweg ihrer Karriere: Entweder wird sie am 14. Mai zur lebenden Legende – oder zur heißen Anwärterin fürs Dschungelcamp 2012. Wo sich ehemalige oder Möchtegern-Prominente für ne kleine Mark mit der Kakerlake auf Du und Du begegnen. Und irgendwann so einen Hunger haben, dass selbst Madensnacks zur Delikatesse werden.

Denn: Titelverteidigung – dieses tollkühne Unterfangen hat noch nie jemand versucht in der 55-jährigen Geschichte des Eurovision Song Contest. Es gab zwar schon Mehrfach-Sieger, den Iren Johnny Logan zum Beispiel. Aber noch keinen Irren, der es direkt nochmal wissen wollte.

Lena zur Dschungelprüfung? Ja, es könnte sein, dass ausgerechnet Stefan Raab, ihr Entdecker, dass ausgerechnet er sie “zack die Bohne” in die Arme der moderierenden Lästerschwestern Bach und Zietlow treibt. Denn eins ist mal klar: Die Nummer vom letzten Jahr zieht nicht mehr.

Als USFO damals losging, Unser Star für Oslo, das Eurovisionscasting, da faszinierte Lena alle. Unbeschwert, unverbraucht, unkonventionell. So eine gabs bis dahin nicht. Deswegen flogen ihr die Herzen Europas zu. Aber was vor einem Jahr neu war, das lockt schon jetzt keinen mehr hinterm Ofen hervor. Selbst die Konzertkarten für ihre Tour im Frühjahr verkaufen sich eher schleppend. Deswegen klingt das Konzept der drei Auswahlshows, die heute losgehen, auch echt beängstigend: Lena singt zwölf Lieder – das dauert drei Sendungen (jaaa, DREI Sendungen … Ausrufezeichen!) – und am Ende entscheiden wir Zuschauer, welches davon unser Song für Deutschland ist. *gähn* Sind Sie noch wach? Wenn DAS alles ist, dann erscheint mir das Programm meiner Spülmaschine verlockender.

Aber ich habe die leise Hoffnung, dass Stefan Raab und seine Mitstreiter genau das wissen. Das sind schließlich Profis. Also werden die sich schon was überraschendes einfallen lassen. Ich wär ja für ein Duett. Das bringt Wärme, Gefühl, Spannung auf die Bühne. Lena und … ja und wer? Wie wärs mit Alexander Rybak, dem Song-Contest-Gewinner von 2009, diesem sympathischen Geiger aus Norwegen? Der steht eh auf Lena, schreiben die Zeitungen. Er hat ja sogar beim Gratulieren letztes Jahr nen Kuss von ihr abgestaubt. Und ein Lied schreiben wollte er für sie auch schon. Also: Da geht doch was! Zwei Titelverteidiger aus zwei Ländern, die gemeinsam nochmal angreifen. Das wär doch ne Supergeschichte für Europa. Wenn sich die beiden dann auch noch ne kleine Romanze andichten… aber neee, besser nicht, das ist schon bei Indira und Jay grad mächtig in die Dschungelhose gegangen.

Und wenn es am 14. Mai dann doch nicht genug Punkte aus Europa gibt, dann sammeln Lena und Alex kommenden Januar eben gemeinsam Sterne im Tunnel des Grauens fürs Abendessen der anderen Pleite-Promis.

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Der Steiger im Gesprächsstoff

Er moderiert den Dortmunder Karneval „Geierabend“, ist „der Steiger“ und einer der AWo-Oppas“ – und das ist nur ein kleiner Auszug seines Schaffens: Martin Kaysh.

Der Kabarettist, Journalist, Autor und Moderator war bei mir zu Gast im eldoradio*Gesprächsstoff. Zwei Stunden gings um den Humor der Ruhris, die Wirkung der Kulturhauptstadt RUHR.2010, seine Vergangenheit im Heim und die Zukunft des Journalismus im Ruhrgebiet.

Einer der Höhepunkte der Sendung: der Überraschungsgast für Martin Kaysh. Sebastian23, alias Sebastian Rabsahl aus Bochum, ist einer der Stars der NRW-PoetrySlam-Szene. Und Martin schwärmte im Gespräch von dessen Können – ohne zu wissen, dass er kurz drauf am Telefon sein würde. Eine gelungene Überraschung…

Das ganze Gespräch – aus rechtlichen Gründen leider ohne die Musik – hier nochmal zum Nachhören:

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Fernsehtipp in eigener Sache: Samstag, 16:30 Uhr, WDR

„Steht auf, wenn ihr Ruhris seid! RUHR.2010 lebt weiter.“ So haben Thorsten Pfänder und ich unseren Jahresrückblick auf die Kulturhauptstadt genannt. Zu sehen gibt es den 45-minütigen Film am Samstag, 18.12.2010, um 16:30 Uhr im WDR Fernsehen.

Wir erinnern an die bewegendsten, tollsten, schönsten Momente des Jahres. Doch im Mittelpunkt des Films steht die Frage: „Was bleibt von RUHR.2010?“ Wo arbeiten die Städte weiter zusammen? Welche Projekte haben eine Chance, 2010 zu überdauern? Und was hat das Jahr Kulturhauptstadt für das Image der Region und das Selbstbewusstsein der Ruhris gebracht.

Adolf Winkelmann, Asli Sevindim, Ludger Stratmann, Fritz Pleitgen, Christian Eggert, Oliver Scheytt, Wulf Bernotat und der Zollvereiner Günter Stoppa versuchen sich an Antworten auf diese Fragen.

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Calli, Sarko und Pofalleraff in einer Person

Der Kabarettist und Radiocomedian Rene Steinberg war zu Gast bei eldoradio*. Im „Gesprächsstoff“ erzählte er nicht nur aus seinem bewegten Leben, sondern schlüpfte auch immer wieder in seine Rollen, die ihn bei vielen Radiohörern so beliebt machen.

Ob als wild salbadernder Sarko de Funes, als schleimiger Schlossaufseher Pofalleraff bei Gebieterin Merkelstein oder auch als Calli Calmund mit dem Wahlspruch „Et is nich allet Fett, wat jlänzt!“… bei Rene Steinbergs Nummern bleibt kein Auge trocken.

Neben vielen Kostproben seiner Parodien stellt er sich im eldoradio*Studio dem Comedyquiz und erzählt, warum sein Abitur mehr oder weniger Zufall war. Und noch viel mehr.

Rene Steinberg zwei Stunden im Radio: am Freitag, 05.11.2010, von 18 bis 20 Uhr in Dortmund auf UKW 93.0, im Dortmunder Kabel und live im Netz: eldoradio.de.

Außerdem gibt es hier die Podcast-Version zum Anhören – allerdings ohne Musik:

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Tut gar nicht weh: Hurts

100830_hurtsEndlich ist es da, das Debütalbum von „Hurts“. Ja genau, von den beiden Herren aus Manchester, deren „Wonderful life“ gerade immer genau dann läuft, wenn ich das Radio einschalte (wobei der Sender fast egal ist, bis auf die Schlager-, Wort- und Klassikwellen spielen ihn alle.) Hurts also jetzt mit nem ganzen Album. „Happiness“ heißt es. Und ja, genau die erzeugt es beim Hören.

Während dieser Text entsteht, schallt es zum ersten Mal aus meinen Boxen, und garantiert nicht zum letzten Mal. Die Mischung aus Elektronik und Hymne, aus Coolness und Gefühl in der Stimme, aus Traurigkeit und Optimismus, genau diese Mischung trägt mich beim Hören fort. Ein Album für die Tanzfläche voller erwachsener Menschen, die sich in die Musik reinfallen lassen wollen.

Toller Einstieg mit „Silver Lining“, dann die Single. Spätestens bei „Illuminated“ hat der Geist abgehoben. Es wird etwas dauern, bis man die einzelnen Stücke wirklich trennscharf unterscheiden und benennen kann, zunächst fließt der Sound von einem Track zum anderen. Das macht aus den 11+1 Nummern am Ende ein Ganzes.

Es sind große Namen wie Depeche Mode, mit denen Hurts schon verglichen wurden, aber da wollen wir mal nicht anmaßend werden. Da reden wir mal in drei Alben und den ensprechenden Verkaufszahlen nochmal drüber. Aber wünschen würde ich es ihnen nach diesem Debüt auf jeden Fall!

Und hier für alle, die nicht genug davon bekommen können, das Video zur Single:

[youtube Kuwdw7KmGwA]

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Von Butt Rettler, Eva Herman und dem Gefängnis mit Idyllegarantie

Michael Gantenberg ist Autor, Moderator, Journalist, lustig – ein vielseitig wort-talentierter Mensch. Ach ja, den Grimme-Preis hat er auch schon, für „Ritas Welt“ mit Gaby Köster.

Der Mann war zwei Stunden zu Gast im eldoradio*-Studio. Herausgekommen ist eine unterhaltsame Doppelstunde über sein neues Buch „Zwischen allen Wolken“, die Anfänge seiner Karriere, und die Frage, für welchen deutschen Comedian er auf gar keinen Fall schreiben würde.

Wer die Sendung nicht im Original hören konnte: Hier ist der (aus Rechtegründen) musikbefreite Podcast.

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Der schönste Stau der Welt – online und bewegt

„Der schönste Stau der Welt“, die WDR-Reportage vom Still-Leben A40, ist jetzt auch online anguckbar.

Diesen Film hinzubekommen, war eine logistische Herausforderung für Autoren, Redakteure, Kameraleute, CutterInnen, Techniker, Kuriere und und und. Schließlich war die Haupt-Verkehrsader des Reviers dicht. Und zwischen Veranstaltungsende und Sendung lagen gerade einmal knappe fünf Stunden. Wenig Zeit für 30 Minuten Fernsehen.

Hier gehts zum Film in der WDR Mediathek.

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Was geht auf der A40?

1LIVE-Moderatorin Sabine Heinrich
1LIVE-Moderatorin Sabine Heinrich

20.000 Tische, 200.000 Aktive, 1 Million Besucher: Das Still-Leben auf der A40 am Sonntag, 18.07.2010, wird das größte Spektakel der Kulturhauptstadt RUHR.2010.

Damit das alles in geordneten Bahnen verläuft, haben die Organisatoren ein paar Regeln aufgestellt. Die hab ich mit 1LIVE-Moderatorin Sabine Heinrich in ihrer Sendung besprochen. Aus gutem Grund: Schließlich will Frau Heinrich in Bochum-Stahlhausen mit den Hörern auf der A40 frühstücken. Genau wie WDR2 in Dortmund-Dorstfeld, die Aktuelle Stunde im Duisburger Kreuz Kaiserberg und die drei Ruhrgebiets-Lokalzeiten in Dortmund, Essen und Duisburg.

Das Gespräch vom 16.07.2010 auf 1LIVE hier nochmal zum Anhören:

(c) WDR, 2010

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… und der Zukunft zugewandt. Ein Kommentar zu RUHR.2010.

eldoradio* in Dortmund, das Campusradio, 07. Juli 2010: Ruhrreporter Björn Boch knurrt in einem Kommentar über RUHR.2010. Für ihn ist das alles Verharren im Gestern, überall Zechentürme, die Kulturhauptstadt nicht mit dem nötigen Blick in die Zukunft. Seine Meinung. Nur dass ich die so gar nicht teilen konnte.

Was ich denn dazu meine? Hier zu hören:

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Sommernacht der Superlative

100619_extraschicht02t_400200.000 Menschen an 50 Spielorten, dazu 200 Sonderbusse und -bahnen: Es war wirklich eine Sommernacht der Superlative, diese Extraschicht im Ruhrgebiet am 19. Juni.

Die Kulturhauptsstadt feierte ihr Sommerfest mit viel Theater, Musik, Feuer-, Licht- und Wasserspektakel und einer Artistikshow im Dortmunder Stadion. Dort habe ich die Street-Artists der UrbanatiX-Show vor und bei ihrem Auftritt begleitet. 5000 Zuschauer auf der Nordtribüne honorierten die atemberaubende Show mit Standing Ovations. Zurecht!

Insgesamt Sechs WDR-Reporter und Kamerateams waren in der Nacht unterwegs und haben die Höhepunkte zusammengetragen. Der Film „eXTRASCHICHT – Sommernacht der Superlative“ steht jetzt auch in der WDR-Mediathek. Reinschauen lohnt sich!

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Wie geht’s 2011 weiter mit RUHR.2010?

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Was bleibt von RUHR.2010, wenn 2010 vorbei ist? Fritz Pleitgen hat da eine Vision: „RUHR.2020“, ein solches Ziel sollte man sich stecken, sagte er im Interview mit der WDR-Lokalzeit aus Dortmund. Ein erneuter „großer Aufschlag in zehn Jahren“.

In der vergangenen Woche (Mitte Juni 2010) hatten Presseveröffentlichungen eine Debatte um die Zukunft der RUHR.2010 GmbH und ihres führenden Kopfes Oliver Scheytt losgetreten. Die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe zitierten ein internes RUHR.2010-Papier, nach dem Scheytt ein „Super-Kulturdezernent“ fürs Ruhrgebiet werden könnte – an der Spitze einer weitergeführten RUHR.2010 GmbH.

100623_ruhr2010_04_220Fritz Pleitgen, Scheytts Mit-Geschäftsführer, erteilte solchen Plänen eine Absage. Gleichwohl müssten der Geist der Kooperation, die Bündelung der Kräfte für gemeinsame Anstrengungen erhalten bleiben. Pleitgen wandte sich klar gegen „Rosinenpickerei“ einzelner Städte, die sich gut laufende Projekte einverleiben wollen.“Das wäre töricht“, so der ehemalige WDR-Intendant wörtlich.

100623_ruhr2010_01_220Den – nach Pleitgens Worten – „höchst attraktiven Standort Metropole Ruhr“ haben in den vergangenen Monaten schon hunderttausende Menschen erlebt. SchachtZeichen, Extraschicht, Ruhrfestspiele, Lichtkunst-Biennale und im Juli das Still-Leben auf der A40: All diese Projekte wurden gemeinsam von vielen Menschen aus dem Ruhrgebiet gestemmt. Sie haben Bilder nach außen getragen, die das Image des Ruhrgebiets verändern helfen.

Den Beitrag und das Interview mit Fritz Pleitgen gibt es hier in der WDR Mediathek.

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Lesebefehl: „Zwischen allen Wolken“ – ein Buch wie ein Inselurlaub

Mehrere tragische Todesfälle, schräge Charaktere, eine Liebe ohne Happy-End – und doch ist „Zwischen allen Wolken“ ein wunderbares Sommerferienbuch.

100626_gantenberg_cover220Michael Gantenberg erzählt in seinem zweiten Roman die Geschichte einer Abiturientin auf einer kleinen Nordseeinsel. Da braucht man doch nicht 326 Seiten für, möchte man denken. Doch doch, wenn man so skurrile Verwandte hat wie Gesa und neben dem Abitur das Leben grad absurde Volten schlägt, dann sind 326 Seiten gerade genug.

Ihr Bruder stirbt und bleibt dennoch bei ihr, sie bekommt einen neuen Opa, Oma bekämpft als Wattfee zwischen Sand- und Mischwatt unerfüllte Kinderwünsche, Mutter entdeckt ihre mütterlichen Gefühle für eine Ente namens Jean-Pierre, Papa hält es nicht mehr aus, und Tante Nele hat ihre ganz eigene Art, auf der Ferieninsel Patienten zu aquirieren. Ein höchst unterhaltsames Gespann, das da auf Nördrum sein Dasein zwischen Strandkörben und Rührei zum Frühstück fristet. Und doch weit entfernt von Figuren-Holzschnitt à la Ohnsorg-Theater.

Mit welcher emotionalen Wärme, Liebe zum Detail  und gewitzten Psychologie Gantenberg seine Figuren zeichnet: ein Lesegenuss zwischen Schmunzeln, lautem Lachen und trauriger Anteilnahme. Wie sich dieser erwachsene Autor weit jenseits der Pubertät einfühlt in die Gefühls-Zwickmühlen einer 18-jährigen, trauernden Verliebten, die mitten im Bio-Lernen-Abistress auch noch immer mehr Verantwortung für den Familienbetrieb bekommt, das beeindruckt. Dabei wird er nie gefühlsduselig oder kitschig, trifft immer den richtigen Ton.

„Zwischen allen Wolken“ von Michael Gantenberg ist im Fischer Verlag erschienen und kostet 14,95.

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Ein Lena Meyer-Landrutschsieg*!

27726_398679514389_603484389_3895949_5675641_nUnglaublich! Hammer! Großartig! Leeeeeeeena! – So oder ähnlich schallte es kurz nach Mitternacht am 29./30. Mai 2010 auf allen Kanälen. Vor allem den digitalen. Facebook, Twitter, Blogs, Gästebücher: Sie waren im Eurovision-Taumel.

Nach 28 Jahren hat Deutschland also zum zweiten Mal den europäischen Gesangswettbewerb gewonnen, die weltgrößte Show ihrer Art. Mit einer Sängerin, die auf die angenehmste Art alles das modern repräsentiert, mit dem sich 1982 schon Nicole in die Herzen der Jurys und Zuschauer gesungen hat.

Wer nicht mit anderen vor dem Fernseher Party machte, tauschte sich im Netz mit anderen aus. „Lagerfeuer 2.0“ hat der Fachdienst DWDL.de das getauft. Die besten Kommentare aus den diversen Chats und Blogs habe ich hier zusammengestellt:

  • „Der walisische Zypriot (oder umgekehrt) kriegt einen Ehrenpreis für das sämigste Milchgesicht des Abends.“ (Johannes Waechter bei sueddeutsche.de)
  • zum englischen Beitrag: „Rick Astley mit amputiertem Kehlkopf wäre besser.“ (Facebook)
  • „Das hat wehgetan, Großbritannien. Alexander-Klaws-Double mit einer wirklich lahmen Nummer.“ (bild.de)
  • Weissrussland. Ganz putzig. Für eine Diktatur.“ (Marc Baumann bei sueddeutsche.de)
  • bei der Punktevergabe: „Malta: die Frau, die dafür sorgt, dass die Insel nicht abhebt.“ (Facebook)
  • Lettland gibt uns 12 Punkte. Norwegen gibt uns 12. Meine Damen und Herren, wir schreiben Geschichte (ein bisschen zumindest). Wird Franz Beckenbauer nach dem Sieg einsam über die Bühne spazieren, gedankenversunken?“ (Marc Baumann bei sueddeutsche.de)
  • „‚Das ist ein Titel, der gewinnen kann‘ urteilt Peter Urban über Lena – bei knapp 40 Punkten Vorsprung. Urban ist vermutlich kurz vor Schnappatmung.“ (Martina Koch bei sueddeutsche.de)
  • Langsam gewöhnen wir uns daran: ’12 points go to Germany!‘ Auch aus der Schweiz die volle Punktzahl.“ (bild.de)
  • „Wir sind Lena!!! Jetzt müssen wir nur noch die WM gewinnen.“ (Facebook)
  • Auf Wiedersehen Scorpions, Hallo Lena. Raab jubelt mit Flagge, Lena fasst es nicht. Die Frau ist 19. Jetzt: lebenslang Satellite. Fluch und Segen. Aktuell sehr viel mehr Segen. Peter Urban: ARD und Pro Sieben übertragen live wenn Lena am Flughafen landet. Gaaaanz ruhig, ARD, gaaaanz ruhig. Durchatmen.“ (Marc Baumann bei sueddeutsche.de)
  • „29. Mai neuer Nationalfeiertag. 3. Oktober wird abgelöst!“ (Facebook)
  • „Werft die Windmaschinen weg, packt die Flammenwerfer ein – ab heute regiert die neue Natürlichkeit!“ (Johannes Waechter bei sueddeutsche.de)
  • Unglaublich! Jetzt muss Stefan Raab noch schnell bis Montagabend die Nationalmannschaft zusammenstellen und dann werden wir auch noch Weltmeister!“ (Denis Schneider bei Facebook)
  • Europe: You can’t afford all this dancing. You’re in debt! Get back to work!“ (@jeffjarvis bei Twitter)

*Die Formulierung aus der Überschrift stammt übrigens aus einem Tweet von @saschalobo!

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    Das Revier trägt Ballon

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    Es ist die bislang spektakulärste Aktion der Kulturhauptstadt RUHR.2010: Schachtzeichen.

    311 gelbe Ballone schweben über vielen (ehemaligen) Zechenschächten des Reviers. Die Menschen freuen sich daran, am Auftakt-Tag war viel los auf den aussichtsreichen Halden und zu Füßen der Ballone.

    Für die hier und heute-Reportage „Das Revier trägt Ballon“ haben wir Verantwortliche der Schachtzeichen am Premierentag begleitet: den Projekterfinder Dr. Volker Bandelow und Luftbildarchäologe Dr. Baoquan Song. Die Reportage zu sehen gibt es hier in der WDR Mediathek.

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    Hochdekokrierte Hamster

    Zwei Hamster rocken ein Filmfest: Die zwei namenlosen Helden des Kurzfilms „Die neue Waschmaschine“ waren die heimlichen Stars der 68. Deutschen Filmfestspiele in Krefeld.

    Das ist das jährliche Festival der nichtkommerziellen Filmemacher hierzulande. Ein buntes Familientreffen engagierter, begeisterter und begeisterungsfähiger Filmautoren, die mit einfachsten Mitteln ambitionierte und sehenswerte Streifen abliefern.

    Der Mediengestalter Winfried Bellmann hatte mit seinem Hamster-7-Minüter im Jahr 2008 Diplom gemacht – und reüssiert damit seitdem regelmäßig auf Festivals im In- und Ausland. Unter 67 Werken aus ganz Deutschland sorgten die beiden Hamster mit ihrer Eroberung des ultimativen Laufrades (Waschmaschine) für Begeisterung bei Zuschauern und Jury. Am Ende gabs einen der sieben Filmpreise, den Sieg in der Publikumswertung und eine von fünf Weitermeldungen zum Internationalen Festival der nichtkommerziellen Filmemacher, zur UNICA.

    Winfried Bellmann (zusammen mit Doreen Schweikowski) durfte sich außerdem über den FantEx-Wanderpreis für den besten Fantasy-/Experimental-Film freuen: „Timetravel Inc. E“.

    Doch der Abräumer aus Erfurt stellte damit nicht die Leistung der anderen Filmemacher in den Schatten, die eine beeindruckende Zahl sehenswerter, emotionaler, informativer Filme aus verschiedenen Genres boten. Die anderen sechs Filmpreise vergab die Jury (Schauspielerin Dorothea Neukirchen, Fotograf Jürgen M. Wogirz und ich) an diese Filme:

    • In „Zwischen Licht und Schatten“ zeichnet Fabian Gießler nach, wie sich die Demenz in die Beziehung eines Ehepaares schleicht. Sensibel und realistisch erzählt, mit feinem Humor und ohne rührselig zu werden, berührte Gießler Zuschauer und Juroren.
    • Ähnlicher Titel, ganz anderes Thema: „Lichterglanz und Feuerzauber“ von Christine und Klaus Wilkerling schildert im Stil der klassischen Reportage ein abenteuerliches Ballon- und Lichterfest in Myanmar. Ganz nah dran, lassen die Autoren die Zuschauer mitfiebern und staunen. Hochdekokrierte Hamster weiterlesen
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    Auf den Spuren des Kini

    Wer durchs Allgäu fährt, kommt an Ludwig Zwo nicht vorbei.

    Der legendäre Märchenkönig hat vor allem baulich seine Spuren hinterlassen. Immerhin drei Schlösser, ein zweimal pleitegegangenes Musicaltheater und – nach dem Kölner Dom – die zweitwichtigste Sehenswürdigkeit Deutschlands, Schloss Neuschwanstein.

    Wir waren auf Kini-Tour – hier sind die kommentierten Bilder:

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    Allgäu-Impressionen in HDR

    Eine ebenso faszinierende wie im Ansatz einfache Fototechnik: Man belichte dasselbe Motiv dreimal unterschiedlich und füge die besten Stellen der drei Versionen zu einer zusammen. Fertig sind die „HDR“-Fotos.

    Bei meinem jüngsten Ausflug ins Allgäu habe ichs an einigen Stellen ausprobiert. Da stehen ja auch einige imposante Motive rum…

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